Folge 23: So läuft der Wasserstoffhochlauf im Norden

Shownotes

In dieser Spezialfolge des Podcasts „Die Energiewandler“ berichten wir von der 3. Norddeutschen Wasserstoffkonferenz (NDWK) in Rostock. Bei der Versammlung der Wasserstoff-Netzwerke aus den fünf norddeutschen Bundesländern, organisiert vom Wind Energy Network e.V., trafen sich Ende November Vertreter aus Politik und Wirtschaft, um über die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft zu diskutieren.

Moderator Oliver Kramer sprach mit vier Experten aus Wirtschaft und Technologie. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie weit wir im Norden mit dem Wasserstoffhochlauf sind. Welche herausragenden Wasserstoff-Projekte sind in Planung oder im Aufbau? Und: Welche Weichen müssen Politik, Forschung und Wirtschaft stellen, damit der Ausbau von Wasserstoff vorangeht?

Klaus Schirmer, Geschäftsführer der Rostocker CYTOK GmbH erklärt, wie sein Unternehmen ein emissionsfreies Energiespeichersystem entwickelt hat, das grünen Wasserstoff zu Methan umwandelt und in einem patentierten Verfahren wieder sauber verbrennt. Für ihn steht fest: Der Weg führt in Richtung Wasserstoff, jedoch langsamer als erhofft. Sein Appell: Planungssicherheit und politische Verlässlichkeit, damit Investitionen nicht an politischen Kurswechseln scheitern.

Dr. Stefan K. Rehm, Geschäftsführer der Hypion GmbH, beschreibt sein Unternehmen als Projektentwickler für komplette Wasserstoff-Wertschöpfungsketten. In Neumünster betreibt Hypion bereits eine Wasserstofftankstelle für den Schwerlastverkehr. Rehm betont: „Wasserstoff wird kommen, aber nur, wenn die Politik regulatorische Stabilität gewährleistet ist und Projekte damit bankfähig bleiben.“

Ulf Lemke, Head of Hydrogen bei der ingenion GmbH, sieht den Hochlauf ambivalent: Sein Unternehmen realisiere zwar zahlreiche Projekte, doch der Gesamtmarkt hadere mit Fehlanreizen, Hürden bei Ausschreibungen und unrealistischen Erwartungshaltungen. Dennoch blickt Lemke optimistisch Richtung 2026: Die Projekte würden realistischer, der Markt professioneller.

Fabian Floto, Managing Director von Eternal Power stellt klar: Alle Akteure warten auf klare, wirtschaftlich wirksame Rahmenbedingungen. Besonders die THG-Quote und sektorale Quoten seien entscheidend, um Investitionsentscheidungen zu ermöglichen. Ohne diese Anreize, so Floto, werde der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft gebremst.

Fazit: Wasserstoff bleibt ein vielversprechender Energieträger der Zukunft. Es braucht aber politische Verlässlichkeit und ökonomische Anreize, um den Wasserstoffhochlauf in den kommenden Jahren zu beschleunigen.

Alle Informationen zur Norddeutschen Wasserstoffkonferenz: www.wind-energy-network.de

Impressum: www.east-energy.de/impressum

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